Wie kam es zu diesem Entschluss? Die Rosenfelderin engagiert sich seit vielen Jahren als Pfadfinderin, zuerst regional in Rosenfeld und seit einigen Jahren auch international. Sie war zuletzt „International Beauftragte“ und somit offizielle Vertreterin von Pfadfindern in Deutschland gegenüber dem Weltpfadfinderinnenverband WAGGGS.
Sie will einen Beitrag leisten
Julia sagt selbst: „Wir befinden uns immer noch in einer Situation, in der für Gleichberechtigung eingestanden werden muss. Und zwar global, da diese nicht gegeben ist.“ Ungleichheit sei strukturell gesellschaftlich verankert und das sei der Grund, wieso sie sich feministisch engagiere. „Ich möchte einen Beitrag leisten für eine Welt, in der das Geschlecht nicht der Grund ist für eine Schlechterbehandlung oder weniger Chancen im Leben.“
Anderen kulturellen Kontext kennenlernen
Im Anschluss an ihr Masterstudium hat sich die 25-Jährige daher zum Ziel gesetzt, mehr über Feminismus und Frauenrechte in einem anderen kulturellen Kontext zu lernen. „Ich bin in Deutschland aufgewachsen und blicke europäisch geprägt auf die Welt. Mein Studium an der Karlshochschule International University und mein Engagement als International Beauftragte in den vergangenen Jahren konnten mir viele neue Perspektiven und Einblicke durch Freunde und Begegnungen mit Personen mit unterschiedlichen Hintergründen bieten.“
Sie will ihr Wissen vertiefen
In ihrem Masterstudium hat sich die Rosenfelderin unter anderem im Bereich Cultural Change und Society vertieft und sagt: „Es fühlt sich richtig an, mein bestehendes Wissen zu vertiefen und mein Lernen über gesellschaftliche Themen und Strukturen in einem anderen Kontext fortzuführen und zu erweitern.“ In unserer global vernetzten Welt erachte sie es als essentiell Themen, die die Menschheit global beschäftigen, differenziert sehen zu können.
Mit weltwärts unterwegs
Ihren Freiwilligendienst absolviert Julia Sieber im Rahmen von weltwärts, ein 2008 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) initiiertes Programm, welches es jungen Menschen ermöglicht, Freiwilligendienste mit dem Ziel des non-formalen Lernens und der Stärkung internationaler Partnerschaften, zu absolvieren.
Seit Oktober arbeitet die 25-Jährige direkt mit Expertinnen für Mädchen und Frauenarbeit in Gambia zusammen und hat nach eigenen Worten schon viel gelernt, insbesondere in den Bereichen weibliche Genitalverstümmelung, gesellschaftlich verankerte Gewalt gegen Mädchen und Frauen und feministischem Aktivismus in Gambia.
In ihrem persönlichen Blog (juliasthoughts.com) berichtet Julia Sieber über ihre Erlebnisse und ihr Leben an der Westküste in Gambia und bittet auch um Spenden. Ein kleiner Einblick.
Sie teilt ihre Erlebnisse in einem Blog
„Ich werde unter anderem Workshops und Safe Spaces für junge Menschen, insbesondere Mädchen und Frauen, leiten in welchen sie sich über ihre Erlebnisse und Ängste austauschen und dadurch Fähigkeiten erlernen können. Dabei wird auch ein Raum geschaffen, sich über sensible Themen, wie Kinderheirat, die Verstümmelung und Beschneidung von Frauen (die in Gambia noch weit verbreitet ist) und Menstruation auszutauschen. Außerdem werde ich im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Social Media sowie Fundraising unterstützen.
Zum Essen schreibt sie: „Wohl am meisten musste und muss ich mich immer noch an die späten Essenszeiten hier in Gambia gewöhnen.“ Sie schwärmt vom traditionellen Tee Ataya: „Dieser wird über den ganzen Tag getrunken und schmeckt super lecker.“
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